Neue Gesichter werdet ihr, liebe Fans, auf den Trainerbänken der ersten Frauen- und Männermannschaft in der kommenden Saison zu sehen bekommen. Mit Eike Schuchmann und Marcel Köhler haben wir uns ausgiebig unterhalten, hier lest ihr, was beide mit ihren Teams so vor haben.

Hallo Eike. Willkommen im Lumdatal. Für die, die dich noch nicht kennen: Gib uns doch vielleicht einen kurzen Abriss über deine Handballkarriere, als Spieler und als Trainer!

Eike Schuchmann: „Da ich aus Dutenhofen komme, habe ich dort in der Jugend bekommen, später dann aber auch mal für den TV Hüttenberg gespielt. Bei den Aktivenmannschaften kam ich über Dutenhofen/Münchholzhausen II zunächst zur MSG Linden, ehe ich in den letzten beiden Jahren für die HSG Lollar/Ruttershausen gespielt habe. Das Traineramt habe ich schon lange Zeit während meiner Spielerkarriere ausgeübt, bestimmt schon so 13 Jahre, und war da sowohl „Co“ als auch hauptverantwortlicher Coach. Zuletzt war ich Co-Trainer bei der Bundesliga-A-Jugend der HSG Wetzlar.“

Was hat letztlich für dich den Ausschlag gegeben, die erste Männermannschaft der HSG zu übernehmen?

Schuchmann: „Ursprünglich war geplant, dass ich als Trainer mal ein Jahr Pause einlege und mich auf meine aktive Laufbahn als Spieler konzentriere. Aber leider kamen in der letzten Saison immer wieder Verletzungen, sodass ich entschieden haben, zunächst nicht mehr selbst zu spielen. Die HSG kam dann auf mich zu und fragte, ob ich es mir grundsätzlich vorstellen könnte. Ich habe mir dann schon meine Gedanken gemacht. Wichtig war für mich, dass in der Mannschaft eine gute Mischung besteht, aus älteren und/oder erfahrenen Spielern, die auch schon höherklassig gespielt haben und jungen, die noch entwicklungsfähig sind. Ich denke, dass ich mich hier auch noch selbst weiterentwickeln und mit der Mannschaft mitwachsen kann.

Wie würdest du dich als Trainer beschreiben? Welcher Typ bist du und hast du vielleicht eine bestimmte Spielphilosophie?

Schuchmann: „Ich würde mich schon als emotionalen Trainer beschreiben, der zu 100 Prozent im Spiel mit lebt. Wichtig ist für mich vor allen Dingen eine gute Deckungsarbeit, aber natürlich werden wir auch am Tempospiel, an der ersten und zweite Welle arbeiten. Zudem denke ich oftmals sehr taktisch und plane ein Spiel für mich im Kopf durch. Daher ist es wichtig, dass wir uns gewisse Abläufe erarbeiten, aber dann auch den Spielern die Möglichkeit zu geben, ihre individuelle  Klasse einbringen zu können und Entscheidungen zu treffen.“

Was hast du für die nun laufende Vorbereitung geplant? Wo setzt du die Schwerpunkte?

Schuchmann: „Die schon erwähnte Deckungsarbeit und das Tempospiel werden natürlich zwei der Schwerpunkte. Natürlich arbeiten wir aber auch viel im athletischen Bereich, vor allem auch um Verletzungen vorzubeugen. Aber ich richte das Augenmerk auch auf unseren Angriff, möchte die vorhandenen Abläufe dort weiter optimieren und neue verinnerlichen. Die Spieler individuell weiterzuentwickeln ist natürlich auch ein Punkt, den wir im Auge haben werden.“

Gibt es Neuzugänge?

Schuchmann: „Wir haben externe Spieler hinzubekommen, ja. So kommt Sascha Haack zu uns, der zuvor beim TV Gelnhausen in der A-Jugend-Bundesliga gespielt hat und jetzt in Gießen studiert. Zudem ist Eric Burmester, der Ende der letzten Saison schon mit dem Team trainiert hat, neu dabei. Er kam vom MTV Soltau. Desweiteren kamen Flo Mohr und Felix Weide von der Wettenberger A-Jugend. Generell bleibt allerdings festzuhalten, dass wir ganz am Anfang der Vorbereitung stehen. Wer es letztlich in der Kader schafft und wie dieser aussehen wird, ist natürlich zu aktuellen Zeitpunkt noch offen.“

Jetzt bist du ja ein wirklicher Insider der Landesliga Mitte und hast die letzten Jahre dort als Spieler verbracht. Wie schätzt du die Klasse ein, und wie lautet die Zielsetzung für die kommende Saison?

Schuchmann: „Es wird in diesem Jahr aus meiner Sicht eine eher schmale Spitze geben, an der ich Wiesbaden und auch Langgöns sehe. Auch Linden sollte man trotz der Abgänge auf dem Zettel haben, aber dahinter sehe ich ein sehr ausgeglichenes, ein sehr enges Feld. Unsere Zielsetzung ist daher natürlich ganz klar, so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ich sehe bei uns absolut das Potential, die Klasse zu halten, was mir bei meiner Zusage auch wichtig war. Einfach nur ein bisschen in der Liga mitzuspielen und am Ende locker wieder abzusteigen, ist mein Ding nicht. Wenn wir von schwerwiegenden Verletzungen verschont bleiben, bin ich mir sicher, dass wir die Qualität haben, den Klassenerhalt  zu schaffen.

Das Interview führte Marc Steinert