Liebe Mitglieder, Unterstützer und Handballfreunde,

ein außergewöhnliches Handballjahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr geprägt durch eine Pandemie, die seit ihrem Ausbruch unser Leben dominiert.
Zeit für einen Rückblick!
Für uns als HSG Lumdatal begann das Handballjahr sehr erfolgversprechend. Die Jugendmannschaften absolvierten erfolgreich ihre jeweiligen Spielrunden und wir konnten einen Staffelsieg und damit eine Bezirksmeisterschaft verbuchen.
Bei den Aktiven lagen alle 6 gemeldeten Mannschaften unter den ersten vier in ihrer Liga, als am Freitag, dem 13.03.2020 um 12:00 Uhr hessenweit der Spielbetrieb eingestellt werden musste. Somit fielen etwa 1/3 aller Spiele ersatzlos aus. Gleichwohl entschied der Verband, die Runde zu werten und nur die Aufstiegsregelungen anzuwenden.
Eine für die HSG Lumdatal aufgrund der Tabellensituation vorteilhafte Entscheidung. Nach zum Teil wochenlangen Diskussionen bzw. quälendem Schweigen seitens der Verbände stand schließlich fest: 5 der insgesamt 6 aktiven Mannschaften erreichten im 6. Jahr unseres Bestehen den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse, darunter die 1. Frauenmannschaft, die die Hessenmeisterschaft errang und damit in die 3. Liga aufstieg.
Ein einzigartiger Erfolg!
Doch leider blieb uns durch den Lockdown keine Zeit, unsere Erfolge in einem gebührenden Rahmen zu feiern und zu würdigen. Wir gingen damals davon aus, dass wir dies spätestens zum Beginn der neuen Runde nachholen würden. Wie sich herausstellte, eine zu optimistische Einschätzung.
Im Juni wurden die Hallen wieder geöffnet und die Rundenvorbereitung konnte unter Einhaltung von Hygieneregeln beginnen. Geplanter Rundenbeginn war das 1. bzw. 2. Septemberwochenende.
Doch der Rundenbeginn wurde gefühlt von Woche zur Woche verschoben. Also planten wir, die Feier mit der Weihnachtsfeier am 19.12.2020 zu verbinden.
Am 02.11.2020 wurde der zweite Lockdown verkündet und der HHV setzte die Runde nunmehr bis zum 31.01.2021 aus. Gleichzeitig wurde seitens des Landkreises Gießen ein Trainingsverbot für Kontaktsportarten mit Ausnahme der Mannschaften ab der 3. Liga ausgesprochen. Lediglich die 1. Frauenmannschaft durfte durchgehend trainieren und absolvierte im Oktober 3 Spiele in der 3. Liga ohne Zuschauer und unter Einhaltung der Hygieneregeln, bevor auch hier die Runde unterbrochen wurde. Wie die Beteiligten unisono feststellten: traurige Veranstaltungen, abgesehen von der historischen Bedeutung.
Alles tot? Nein! Der Verein lebt!
Neue Wege wurden gesucht und auch gefunden. So erstellten Aktive der Männer- und Frauenmannschaften Trainingsvideos für coronakonformes Training in den eigenen vier Wänden für die Spielerinnen und Spieler der Jugendmannschaften. Die Jugendwarte organisierten Spendenläufe im Jugendbereich, in denen Spielerinnen und Spieler einzeln Laufstrecken absolvierten und das beste Mannschaftsergebnis gewertet wurde. Schließlich fanden auch virtuelle „Weihnachtsfeiern“ am Bildschirm statt. Hierfür möchte ich den Initiatoren und Mitwirkenden ausdrücklich danken.
Bei all diesen lobenswerten Aktionen fiel jedoch auf, dass das wichtigste fehlte: der persönliche Kontakt, das persönliche Gespräch und das persönliche Feiern. Ein Spiel ohne Zuschauer, ohne deren Lob oder Kritik, eine Weihnachtsfeier vor dem Bildschirm, ein Spendenlauf alleine werden nie das gemeinsame Miteinander ersetzen können. Dieses Miteinander ist das, was den Mannschaftssport ausmacht, völlig unabhängig von persönlichem Ehrgeiz oder den gemeinsamen Zielen.
Wenn wir nach der hoffentlich bald endenden Corona-Zeit gefragt werden, was uns am meisten gefehlt hat, dürfte die Antwort lauten: die persönlichen Kontakte, wahrscheinlich noch vor dem eigentlichen Sport. Dessen sollten wir uns bewusst sein und unser Handeln zukünftig noch stärker darauf ausrichten.
Ich danke euch allen für euer Engagement für die HSG Lumdatal im abgelaufenen Jahr und wünsche Euch und euren Familien ein friedvolles Weihnachtsfest und kommt gesund ins neue Jahr!

Herzliche Weihnachtsgrüße

Michael Gilbert
1.Vorsitzender HSG Lumdatal